Informationen zum Weltverfolgungsindex 2009

1. Erklärung zum Weltverfolgungsindex2. Die ersten Zehn im Detail3. Verschlechterungen4. Verbesserungen5. Über Open Doors6. Kontakt7. Weltverfolgungsindex
Der Index mit Erläuterungen gibt es hier als pdf-Dokument zum Herunterladen. Die Übersichtstabelle als pdf findet sich hier.
Eine Darstellung des Weltverfolgungsindex 2009 als Weltkarte können Sie sich hier ansehen.
1. Erklärung zum Weltverfolgungsindex
Der Weltverfolgungsindex (WVI) ist eine Liste von 50 Ländern, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens am stärksten verfolgt oder benachteiligt werden. Der erste WVI erschien 1993.
Der WVI ist das Ergebnis intensiver Recherchen etwa über Übergriffe auf Christen im Berichtsjahr oder Einschätzungen von Länderexperten zur Entwicklung der Religionsfreiheit. Zudem benutzt Open Doors einen eigens hierfür erstellten Fragebogen aus 50 Fragen, die von mehreren erfahrenen und meist einheimischen Mitarbeitern vor Ort oder von Kirchenleitern beantwortet werden. Die Ergebnisse werden mit einer Punktzahl bewertet, die die Situation der Christen in einem Land bzw. Entwicklungen näher bewertet. Die Gesamtzahl der Punkte für ein Land bestimmt dessen Position im Weltverfolgungsindex.
Recherchiert werden verschiedene Aspekte der Religionsfreiheit unter anderem
der rechtliche und offizielle Status von Christen
Ist Religionsfreiheit verfassungsrechtlich und/oder in den Landesgesetzen verankert?
Haben die Bürger das Recht, zum Christentum zu konvertieren?
die tatsächliche Situation der im Land lebenden Christen
Werden Christen ihres Glaubens wegen getötet?
Werden Christen ihres Glaubens wegen zu Gefängnis- oder Arbeitslagerstrafen verurteilt bzw. in die Psychiatrie eingewiesen?
Freiheit bzw. Einschränkungen der Kirche in der Gesellschaft
Dürfen Christen christliche Literatur drucken und verbreiten?
Werden christliche Veröffentlichungen in diesem Land zensiert/verboten?
die Faktoren, die die Religionsfreiheit in einem Land untergraben können
Werden Versammlungsorte von Christen oder deren Häuser aus antichristlichen Motiven angegriffen?
Die Spalte „Abweichung” zeigt an, inwieweit Punkte nicht vergeben werden konnten. Manchmal sind die Angaben unbestätigt oder unvollständig. Dann ist die Abweichung höher. Wenn eine vollständige und sichere Information nicht erhältlich ist, bekommen einige Länder weniger Punkte, selbst wenn der tatsächliche Grad der Verfolgung wahrscheinlich höher liegt.
Die zehn Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden:
Platz 1:
Nordkorea
(Vorjahr: 1)
Platz 2:
Saudi-Arabien
(Vorjahr: 2)
Platz 3:
Iran
(Vorjahr: 3)
Platz 4:
Afghanistan
(Vorjahr: 7)
Platz 5:
Somalia
(Vorjahr: 12)
Platz 6:
Malediven
(Vorjahr: 4)
Platz 7:
Jemen
(Vorjahr: 6)
Platz 8:
Laos
(Vorjahr: 8)
Platz 9:
Eritrea
(Vorjahr: 11)
Platz 10:
Usbekistan
(Vorjahr: 9)
In sieben der ersten zehn Länder des Index ist der Islam die Religion der Mehrheitsbevölkerung bzw. Staatsreligion: Saudi-Arabien, Iran, Afghanistan, Somalia, Malediven, Jemen, Usbekistan. Zwei Länder haben kommunistische Regierungen: Nordkorea und Laos.

2. Die ersten Zehn im Detail
Platz 1: Nordkorea
Das siebte Jahr in Folge führt Nordkorea den Weltverfolgungsindex an. Das Überleben der Christen in diesem Land ist extrem hart. Die Grenze zwischen Nordkorea und China ist nahezu geschlossen. Alles und jeder, der nach oder aus Nordkorea ausreist, wird streng kontrolliert. Hinrichtungen werden geheim durchgeführt. Die Zahl der Menschen in Straf- oder Arbeitslagern hat im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Die Regierung geht hart gegen jedwede Opposition vor. Das Land ist tief geprägt von einem Personenkult, durch den der verstorbene Diktator Kim Il Sung quasi zu einem Gott erhoben wird. Die Regierung setzt die „Juche” Philosophie (sprich „Dschutsche") einschließlich der Verehrung Kim Il Sungs und seines Sohnes Kim Jong Il durch. Der verstorbene Kim Il Sung („der ewige Präsident“) muss als ewig gegenwärtiger Gott-Vater angebetet werden. Sein Sohn, Kim Jong Il („der geliebte Führer“ oder „ewige Sohn der ewigen Sonne“), ist der von ihm erwählte Retter. Die Juche-Philosophie soll als Geist der vollkommenen Revolution – frei von allen fremden Einflüssen – jede Ebene der Gesellschaft und des Denkens durchdringen, um paradiesische Frucht hervorbringen zu können. Vor den landesweit aufgestellten Statuen des ewigen Führers müssen sich die Bürger ausnahmslos verbeugen. Die nordkoreanische Bevölkerung ist vom Rest der Welt abgeschnitten und lebt isoliert. Das Christentum wird als gefährlicher ausländischer Einfluss betrachtet, der den Anstoß für den Zusammenbruch kommunistischer Regime in Osteuropa und in der ehemaligen Sowjetunion gegeben hat und deshalb eine der größten Bedrohungen für die Macht des Regimes darstellt. Infolgedessen bemühen sich die nordkoreanischen Behörden sehr stark, das Christentum auszurotten. Die nordkoreanischen Behörden verfolgen die Untergrundkirche massiv. Entdeckte Christen werden verhaftet, gefoltert oder getötet. Open Doors schätzt, dass es mindestens 200.000 Christen im Untergrund gibt, die Zahl könnte wahrscheinlich sogar bei 400.000 bis 500.000 liegen. Zwischen 50.000 und 70.000 Christen werden in über 30 Arbeits- und Straflagern gefangen gehalten. Christen gelten als politische Straftäter und müssen täglich Schwerstarbeit leisten. Man schätzt, dass rund 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in den Arbeitslagern erwirtschaftet werden. Beim Versuch, nach China zu flüchten, setzen Nordkoreaner ihr Leben aufs Spiel. Nach Angaben der chinesischen Regierung befinden sich rund 50.000 bis 70.000 Nordkoreaner in China. Nachdem Flüchtlinge die Grenze überquerten, kamen einige von ihnen mit Christen in Kontakt. Viele von ihnen wurden selbst Christen und entschieden sich, nach Nordkorea zurückzukehren, um ihrem Volk das Evangelium zu verkünden. Die Behörden haben es besonders auf die Verhaftung dieser Heimkehrer abgesehen.

Platz 2: Saudi-Arabien
Religionsfreiheit existiert nicht in dem wahhabitischen Königreich, in dem es den Bürgern nur gestattet ist, einer einzigen Religion anzugehören: dem Islam. Den Bürgern wird die Freiheit verweigert, ihre Religion zu wählen oder zu wechseln. Der Schutz der Religionsfreiheit ist weder gesetzlich vorgesehen, noch existiert dieser Schutz in der Praxis. Das Rechtssystem basiert auf dem islamischen Recht, der Scharia. Apostasie, der Abfall vom Islam durch Übertritt zu einer anderen Religion, ist ein todeswürdiges Verbrechen - falls der „Abtrünnige“ nicht widerruft. Muslime, die Christen wurden, riskieren Verfolgung vonseiten ihrer Familie oder der Gesellschaft, wenn ihr Religionswechsel bekannt wird. Im Jahr 2008 wurde ein Ehrenmord an einem Konvertiten bestätigt. Öffentliche nichtmuslimische Gottesdienste und jeder Versuch zur Verkündigung des Evangeliums unter Muslimen oder das Verteilen von christlicher Literatur sind verboten und werden strafrechtlich verfolgt. Zwar behaupten Mitglieder der königlichen Familie immer wieder, dass es Christen freigestellt sei, in ihrer Privatwohnung Gottesdienste zu feiern, doch private Hausgemeinden von ausländischen Christen gelten weiter als verboten und werden meist nur toleriert. Nichtmuslimische Gläubige, die sich an öffentlichen Aktivitäten beteiligen, riskieren die Verhaftung, Auspeitschung, Abschiebung und manchmal Folter. Im Berichtsjahr erhielt Open Doors mehr Meldungen, dass Christen aufgrund ihrer Beteiligung an christlichen Aktivitäten verhaftet wurden, als im Vorjahr.

Platz 3: Iran
Im Iran gibt es derzeit eine regelrechte Verfolgungswelle mit zahlreichen Verhaftungen von Hausgemeindechristen. Das Jahr 2008 beschreiben iranische Christen als eines der schlimmsten seit der islamischen Revolution 1979. Mehr als 50 Christen wurden aufgrund ihres Glaubens verhaftet. Ein christliches Ehepaar starb nach dem Verhör durch Regierungsbeamte an Folterverletzungen und Stress. Der Islam ist im Iran Staatsreligion. Alle Gesetze und Vorschriften müssen der offiziellen Interpretation der Scharia entsprechen. Nach der Interpretation der Scharia muss jeder Muslim, der den Islam verlässt und etwa Christ wird, mit dem Tod bestraft werden oder zurück zum Islam gebracht werden. Im September 2008 brachte das iranische Parlament ein Gesetz auf den Weg, wonach der „Abfall vom Islam“ auch rechtlich mit dem Tode bestraft werden kann. Bislang konnte das Gericht Gefängnis oder harte Arbeitsstrafen festsetzen. Verschiedene christliche Gruppen, die zum Beispiel christliche Literatur anbieten, um ihren Glauben unter der mehrheitlich schiitischen Muslim-Bevölkerung zu bezeugen, wurden zur Zielscheibe von Sicherheitsbehörden. Der armenischen und der assyrischen Kirche ist es erlaubt, ihre Landsleute in ihrer eigenen Sprache zu unterrichten; der Dienst an Menschen mit muslimischem Hintergrund (die Farsi sprechen) ist jedoch verboten. Armenische und assyrische Christen gehören zu den anerkannten religiösen Minderheiten, denen Religionsfreiheit garantiert wird. Dennoch berichten sie von Inhaftierungen, Repressionen und Diskriminierung wegen ihres christlichen Bekenntnisses. Religionswächter bespitzeln Gottesdienste traditioneller, genehmigter Kirchen auf der Suche nach Konvertiten. Traditionellen Christen ist es zudem verboten, Konvertiten zu unterstützen. Werden sie dennoch aufgenommen, droht die Schließung der Kirche. Auf Christen, die in Gemeinden oder in einer Gebets- und Evangelisationsbewegung aktiv sind, wird Druck ausgeübt. Sie werden verhört, inhaftiert und geschlagen. Einzelne Gläubige werden unter behördlichem Druck gesellschaftlich ausgegrenzt. Sie finden kaum eine Arbeitsstelle oder verlieren ihren Arbeitsplatz leicht, wenn bekannt wird, dass sie Christen wurden. Konvertiten mit eigenem Gewerbe verlieren ihre Kundschaft.

Platz 4: Afghanistan
In Afghanistan hat der Druck auf Christen u.a. durch die Taliban zugenommen. Eine Mitarbeiterin einer westlichen Hilfsorganisation wurde in der Hauptstadt Kabul von radikal-islamischen Taliban erschossen, weil sie laut Taliban das Christentum verbreitet haben soll. Werden ausländische Christen bei der Weitergabe der christlichen Botschaft entdeckt, können sie verhaftet und des Landes verwiesen werden. Für christliche Mitarbeiter von Hilfsorganisationen wird die Arbeit immer schwieriger; Entführungen von Hilfskräften nehmen zu. Es gibt keine sichtbare Kirche im Land und es ist nahezu unmöglich, als christliche Gemeinde in Afghanistan aktiv zu sein. Es bleibt schwer für Christen, in der islamischen Republik Afghanistan zu leben. Es gibt schätzungsweise 3.000 afghanische Christen. Der Islam durchdringt alle Aspekte der Gesellschaft und die Gesetze der Scharia sind mehr oder weniger in Kraft, das Recht des Landes basiert auf dem Islam; keine Handlung darf dem entgegenstehen. Christen haben keinen Rechtsstatus und die Einstellung gegenüber Christen ist eher negativ. Verfolgung kommt vonseiten der Regierung, aber die meiste Bedrängnis kommt von der Familie oder dem sozialen Netz. Lokale Christen bzw. ehemalige Muslime erfahren Ablehnung und Verfolgung von ihrer Familie, weil sie den Islam verlassen haben. Sie wurden aus ihrem Zuhause vertrieben, nachdem sie ihrer Familie von ihrer Konversion erzählt haben. Konvertiten droht, beschimpft und bloßgestellt oder geschlagen zu werden, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, ins Gefängnis zu kommen oder auch umgebracht zu werden. Sie werden oft von ihrer Familie und der Gesellschaft gedrängt, die kulturellen Normen des Islam zu befolgen. Einige Konvertiten mussten aus dem Land fliehen, um ihr Leben zu retten. Doch trotz aller dieser Schwierigkeiten wächst die unsichtbare afghanische Kirche in allen Teilen der Gesellschaft.

Platz 5. Somalia
Für Christen in Somalia verschlechterte sich die Situation beträchtlich. Die Kämpfe zwischen somalischen islamistischen Milizen und äthiopischen Truppen führten zu gestiegener Feindseligkeit gegenüber Christen. Mindestens zehn Christen wurden aufgrund ihres Glaubens im Jahr 2008 getötet, mehrere entführt oder Christinnen vergewaltigt. Vier christliche Lehrer, zwei von ihnen Konvertiten aus dem Islam, wurden von islamistischen Extremisten in Südzentral-Somalia ermordet. In Somalia gibt es weder einen Verfassungsartikel noch eine gesetzliche Bestimmung zum Schutz der Religionsfreiheit. Der Islam ist die offizielle Religion. Besonders in ländlichen Gebieten des Landes ist der gesellschaftliche Druck stark, die islamische Tradition zu respektieren. In den meisten Regionen bedient man sich traditioneller Formen der Konfliktbewältigung: entweder der weltlichen Schiedsgerichtsbarkeit von Clans oder des islamischen Rechts (Scharia). Von den ethnischen Somalis sind weniger als ein Prozent Christen. Diese praktizieren ihren Glauben im Untergrund. Denn ein „Abfall“ vom Islam gilt als todeswürdiges Verbrechen.

Platz 6. Malediven
Es gab 2008 fast keine Verbesserungen für die Christen auf den Malediven, trotz des Umstands, dass eine neue Verfassung eingeführt und ein neuer Präsident gewählt wurde. Es gab keine Berichte über einheimische Christen, die eingesperrt oder des Landes verwiesen wurden. Im Inselstaat der Malediven ist der Islam Staatsreligion und alle Bürger müssen Muslime sein. Es gilt die Scharia, das islamische Recht, das den Übertritt vom Islam zu einer anderen Religion verbietet. Ein Konvertit könnte demnach bei einem Religionswechsel sein Bürgerrecht verlieren. Es ist verboten, eine andere Religion als den Islam zu praktizieren, der als wichtiges Instrument für die nationale Einheit und den Machterhalt der Regierung gilt. Christen ist es somit unmöglich, eine Kirche zu eröffnen oder eine Gemeinde zu gründen, obwohl Ausländer ihren Glauben im privaten Kreis praktizieren dürfen, wenn sie keine einheimischen Bürger zur Teilnahme einladen. Die Bibel und andere christliche Materialien dürfen nicht eingeführt werden, abgesehen von einem Exemplar für den Eigenbedarf. Auf den Malediven gibt es nur sehr wenige einheimische Christen. Sie leben ihren Glauben absolut im Geheimen.

Platz 7: Jemen
Die Verfassung des Jemen garantiert Religionsfreiheit, erklärt aber auch, dass der Islam Staatsreligion und die Scharia die Quelle der gesamten Gesetzgebung ist. Die jemenitische Regierung gestattet Ausländern etwas Freiheit beim Praktizieren ihres Glaubens, aber jemenitische Bürger dürfen nicht zum Christentum konvertieren. Es gibt ca. 500 bis 1.000 Christen mit islamischem Hintergrund, denen heftige Verfolgung oder sogar der Tod droht, falls sie entdeckt werden. Konvertiten erfahren Widerstand vonseiten der Behörden oder extremistischen Gruppen, wenn sie nicht zum Islam zurückkehren. Im vergangenen Jahr wurden ehemalige Muslime aufgrund ihres neuen Glaubens inhaftiert, körperlich verletzt oder bedroht. Es gab kaum wesentliche Veränderungen im Hinblick auf die Religionsfreiheit für Christen im Jahr 2008.

Platz 8: Laos
Die Verfassung von Laos sieht Religionsfreiheit zwar vor, doch Gesetzlosigkeit und das Fehlen spezieller Vorschriften für religiöse Angelegenheiten erlauben es örtlichen Beamten, die Verfassungsbestimmungen nach eigenem Gutdünken zu interpretieren und umzusetzen. Gegenüber den lokalen Behörden auf Provinz- und Bezirksebene, die die religiösen Rechte sowie die Rechte ethnischer Minderheiten weiterhin einschränken, verhält sich der Staat passiv. Zwar hat es in südlichen Gebieten (z. B. in der Provinz Attapeu) einige Fortschritte gegeben, doch in etlichen Gebieten im Norden des Landes verschärfte sich die antichristliche Haltung der Regierung, vor allem in Bezug auf Christen aus dem Stamm der Hmong. Die Kirche in Laos ist relativ klein, wächst aber beständig (es gibt etwa 200.000 Christen meistens aus ethnischen Minderheiten). Es gab 2008 kaum Verbesserungen hinsichtlich der religiösen Freiheit. Die laotischen Behörden erlauben nur eine begrenzte Präsenz des Christentums und lassen besonders die Leiter streng überwachen. Das Regime limitiert die Zahl offener Kirchen und schließt diese regelmäßig, besonders auf dem Lande. Von Zeit zu Zeit wurden Christen inhaftiert, viele von ihnen wurden körperlich und psychisch gefoltert und unter Druck gesetzt, ihren (neuen) Glauben zu widerrufen. Die größte Herausforderung für die Kirche in Laos ist der gesellschaftliche Druck auf Konvertiten, die Okkultismus (Geisterglaube) und die damit verbundenen Riten ablehnen, und die negative Einstellung der Regierung gegenüber dem Christentum. Sie sieht in Christen Agenten der USA, die eine politische Wende in Laos voranbringen wollen. Christen werden beschuldigt, keine guten Bürger zu sein. In einem Fall wurden einige Christen gefangen genommen und mit einer regierungsfeindlichen Organisation in Zusammenhang gebracht, die einen unabhängigen Staat fordert. Es gibt in Laos viele nicht registrierte Aktivitäten und die Kirche scheint zu wachsen - trotz der Verfolgung. Im Februar 2008 wurden 58 Christen aus zwei Dörfern in der Provinz Bokeo verhaftet. Im März 2008 wurden acht Pastoren an der Grenze auf dem Weg zu einer Schulung in Thailand verhaftet. Im Juli 2008 gab es großangelegte Razzien in Dörfern in Boukham und Katin, bei denen mindestens 80 Christen verhaftet wurden. Die meisten sollen wieder freigelassen worden sein. Die Zahl derjenigen, die noch im Gefängnis sitzen, ist unbekannt.

Platz 9: Eritrea
Das ostafrikanische Eritrea ist neu unter den ersten zehn Ländern des WVI. Obwohl das kleine Land am Horn von Afrika vor allem aufgrund von Veränderungen hinsichtlich der Glaubensfreiheit in anderen Ländern des WVI vorrückte, rechtfertigt die schwere Situation der Christen im Land die Platzierung unter den Top Ten. Die eritreische Regierung beschneidet die Religionsfreiheit für nicht registrierte Kirchen und christliche Gruppen erheblich und geht gegen ihre Rechte vor. Im Mai 2002 erklärte Präsident Issayas Afewerki alle Angehörigen nicht erlaubter Kirchen – darunter über 30 evangelikale – zu Staatsfeinden. Nur die orthodoxe und die katholische Kirche sowie die Lutheraner und der Islam sind anerkannt. Seitdem veranlasst die Regierung Kirchenschließungen und verbietet Privatversammlungen. Laut Angaben von Kirchenleitern aus Eritrea sollen derzeit rund 3.000 Christen aufgrund ihres Glaubens landesweit in Polizeistationen, Militärlagern oder Schiffscontainern unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt sein. Viele sitzen seit Monaten oder Jahren ohne offizielle Anklage oder Gerichtsverfahren ein. Die Situation verschärfte sich im Jahr 2008. Eine Verhaftungskampagne wurde Ende Oktober initiiert. Hunderte von evangelikalen Christen, einschließlich Frauen und Kinder, aus verschiedenen Hausgemeinden wurden verhaftet. Mehrere wurden während des vergangenen Jahres auf Kaution entlassen, doch noch immer sind viele gefangen, darunter auch Pastoren sowohl der protestantischen als auch der orthodoxen Kirche. Keiner der Gefangenen wurde offiziell angeklagt oder vor ein Gericht gestellt. In vielen Fällen sind die Gefangenen den Schlägen und anderer körperlicher Folter durch die Polizeibeamten ausgesetzt. Bestätigt wurde der Tod von drei Christen, die aufgrund der Haftbedingungen oder nach Folter im Gefängnis gestorben sind.

Platz 10: Usbekistan
Die Situation der Christen in Usbekistan bleibt auch weiterhin besorgniserregend. Die Verfassung des Landes sieht Religionsfreiheit vor, aber in der Praxis beschränkt die Regierung mit Gesetzen dieses Recht auf Ausübung der Religion. Die Regierung erließ Gesetze, die Aktivitäten wie die Evangelisation, die Einfuhr und Verbreitung religiöser Literatur sowie das Angebot theologischer Schulung und Unterweisung verbieten. Ein Gesetz verbietet, mehr als ein Exemplar eines christlichen Buches zu besitzen - die Bibel eingeschlossen. Um aktiv sein zu können, müssen Gemeinden eine Registrierung erlangen, was fast unmöglich ist. Im Jahr 2008 wurde keinem Registrierungsantrag einer Kirche stattgegeben, viele Kirchen gingen in den „Untergrund“. Da es nur wenige registrierte Gemeinden gibt, müssen sich viele Christen heimlich in Privatwohnungen treffen. Dabei setzen sie sich dem Risiko aus, wegen illegaler religiöser Aktivitäten verhaftet zu werden. Polizeiliche Hausdurchsuchungen sind an der Tagesordnung und führen oft zu Festnahmen, bei denen Christen geschlagen und sogar gefoltert werden. Ihre Literatur und christliche Materialien werden vernichtet. Usbekische Christen werden besonders bedrängt, sich zum Islam zurückzubekehren. In Fernsehsendungen (u.a. Mai 2008) wurden Christen negativ dargestellt, was zu einem erhöhten Druck auf Christen führte – besonders durch Verwandte und örtliche Beamte. Medienberichte gegen Christen werden häufiger und kämpferischer. Im Berichtsjahr wurden mehrere Christen für einen Tag oder länger eingesperrt und dann mit einem Bußgeld belegt. Neben der Regierung kommt die Verfolgung auch von Familienmitgliedern, wenn ein Muslim sich zum Christentum bekehrt hat und dies bekennt. In abgelegenen Landesteilen treffen Christen mit islamischem Hintergrund auch auf den Widerstand fundamentalistischer Muslime und werden unter Druck gesetzt, zum Islam zurückzukehren. Weil sie zum Christentum konvertierten, werden sie öffentlich erniedrigt und aus ihren Häusern und vom Arbeitsplatz vertrieben. Christen wurde auch der Zugang zur Wasser- oder Stromversorgung verweigert, um sie zu bewegen, ihren neuen Glauben aufzugeben.

3. Verschlechterungen
Neben Saudi Arabien, dem Iran, Afghanistan und Somalia hat sich die Situation für Christen verschlechtert in: Pakistan, Irak, Mauretanien, Algerien, Indien, Nigeria (Nord), Indonesien, Bangladesch und Kasachstan.
Platz 13: Pakistan
Unvermindert hoch ist auch der Druck auf die christliche Minderheit in Pakistan. Die Regierung schützt die Christen nur sehr begrenzt, weshalb muslimische Extremisten fast freie Hand haben und Christen nachstellen. Eine hohe Korruption und die Blasphemiegesetze, nach denen Christen oft wegen angeblicher Beleidigung des Islam verurteilt werden, versetzt die kleine Kirche in Pakistan in eine schwierige Lage. Open Doors erhielt mehrere Informationen über die Verfolgungssituation und die Schwierigkeiten der Christen im Land. Sie werden bedroht oder benachteiligt, willkürlich der Blasphemie (Gotteslästerung) angeklagt oder sogar umgebracht. Sie fühlen sich wie Bürger zweiter Klasse. Jeden Monat gibt es etwa ein Todesopfer. Das gleiche gilt für Verhaftungen – meist aufgrund von Gotteslästerung. Entführungen oder körperliche Angriffe treten noch häufiger auf. Zu Angriffen auf Kirchen oder das Eigentum von Christen soll es fast jede Woche kommen. Diskriminierung auf allen Ebenen der Gesellschaft ist für Christen etwas Alltägliches. Der Druck aus der Gesellschaft hat fast immer zur Folge, Kirchenneubauten zu verhindern. Eine neue Kirche muss eine gewisse Distanz zu einer Moschee, einer Koranschule oder einem muslimischen Friedhof haben. Ist eine Kirche geplant, die diese Anforderungen erfüllt, wird umgehend – wenn auch nur vorübergehend – eine Moschee errichtet. Hierfür ist keine Erlaubnis notwendig. Weiterhin sind Veränderungen in der Platzierung anderer Länder ein Grund für die Verschlechterung der Position Pakistans im WVI.

Platz 16: Irak
Nach einer kurzen Zeit eines zerbrechlichen Friedens Ende 2007 im Irak war das Jahr 2008 ein Jahr der Gewalt gegen Christen. Das vergangene Jahr begann mit einer Serie von Bombenanschlägen, bei denen sieben irakische Kirchen und drei Klöster beschädigt wurden. Auch während des Jahres wurden Kirchen angegriffen oder durch Bomben beschädigt. Aufgrund ihres Glaubens richtete sich extreme Gewalt gegen Christen. Sie erhielten Drohbriefe von Islamisten und mehrere Christen, darunter Kirchenleiter, wurden ermordet, misshandelt und/oder entführt. Extremisten bedrohten Christen mit dem Tod, um sie aus ganzen Wohnvierteln in Mosul und Bagdad zu vertreiben. Die Aktionen glichen einer „religiösen Säuberungskampagne“. Christen leiden unter der anti-westlichen Stimmung. Viele Iraker sehen den Westen als „christlich“ an und schlussfolgern, dass irakische Christen Verbündete des Westens seien. In Mosul wurden Menschen auf offener Straße erschossen, wenn sie in ihrem Ausweis unter Religion den Eintrag „Christ“ hatten. Kriminelle entführen Christen (viele gehören zur Mittelschicht), um Lösegelder zu erpressen. Mindestens fünf Christen wurden entführt und mindestens 35 Christen aufgrund ihres Glaubens ermordet. Doch die Zahlen könnten höher liegen. Aufgrund der anhaltenden Gewalt flüchteten Hunderttausende von Irakern ins Ausland – Muslime wie Christen -; viele Christen flüchten in die Autonome Region Kurdistan im Norden des Landes.

Platz 18. Mauretanien
Mauretanien rückte sechs Positionen im WVI vor. Open Doors erhielt mehr Informationen aus dem Land, wonach sich die Situation für die Christen im Land schlechter darstellt, als bislang angenommen. Rund 700 einheimische Christen, manche gehen sogar von nur 300 aus, leben im Land. Alarmierend ist die negative Berichterstattung über das Christentum in einheimischen Medien. Das Christentum wird als gefährliche Bewegung eingeschätzt, die bekämpft werden muss. Berichtet wurde auch, dass Islamisten Christen mit dem Tod bedrohten. Ein Anstieg der Aktivitäten der islamistischen Terrorgruppe Al Kaida wurde beobachtet. In der islamischen Republik Mauretanien ist der Islam Staatsreligion. Teilweise schränkt die Regierung die Religionsfreiheit dadurch ein, dass die Verteilung nicht-muslimischer religiöser Literatur - nicht aber der private Besitz - sowie die Evangelisation unter Muslimen verboten sind. Apostasie (Abfall vom Islam) kann mit dem Tod bestraft werden, wenngleich die Todesstrafe formell in den vergangenen Jahren nicht vollstreckt wurde.

Platz 19: Algerien
Im Jahr 2008 wurden viele Kirchen in Algerien angewiesen, zu schließen. Mindestens zehn Christen wurden verhört und mehrere wurden zu Haftstrafen auf Bewährung oder zu Geldstrafen verurteilt. Dies wird als Versuch der Behörden gewertet, Muslime, die Christen wurden, zur Rückkehr zum Islam zu bringen. Christliche Leiter glauben, dass die Zunahme der Verfolgung nicht daher rührt, dass der Islamismus wächst, sondern dass die Zahl der Konvertiten aus dem Islam zum Christentum steigt. Die Verfassung erklärt den Islam zur Staatsreligion und verbietet religiösen Organisationen jede Aktivität, die den Lehren und Moralvorstellungen des Islam entgegensteht. Ein im September 2006 in Kraft getretenes Anti-Missionsgesetz beschränkt die Ausübung nicht-islamischer Religionen, indem etwa öffentliche religiöse Versammlungen wie Gottesdienste verboten werden. Organisierte christliche Gruppen müssen sich bei der Regierung registrieren lassen und die Einfuhr von christlicher Literatur wird kontrolliert. Das Gesetz gibt der Regierung das Recht, alle Aspekte kirchlicher Praxis zu regulieren. Es verbietet Handlungen, die einen Muslim zum Übertritt zu einer anderen Religion bringen könnten. Da fast alle algerischen Christen Konvertiten aus dem Islam sind, würde das bedeuten, dass alle Kirchen gesetzeswidrig wären. Im vergangenen Jahr erhielten 26 Kirchen die Schließungsanweisung. Besonders in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres gab es Medienkampagnen gegen Christen bzw. Kirchen; in Berichten in bekannten algerischen Zeitungen zeigt man sich besorgt über das Wachstum der Kirche. Das harte Vorgehen der Regierung schien sich in der zweiten Jahreshälfte zu entspannen.

Platz 22: Indien
Das dritte Quartal des vergangenen Jahres war eine der schlimmsten Zeiten der Gewalt gegen indische Christen seit Erscheinen des Index. Nachdem im August 2008 im ostindischen Bundesstaat Orissa ein Hindu-Führer und vier seiner Anhänger vermutlich von Maoisten ermordet wurden, gingen Extremisten mehrere Wochen lang brutal gegen Christen vor, die sie der Tat beschuldigten. Mehr als 110 Christen wurden getötet (manche Quellen berichteten von mehr als 500), mehr als 170 Kirchen und über 4.500 Häuser von Christen zerstört. Über 54.000 Menschen waren auf der Flucht; noch immer leben 10.000 Christen in Flüchtlingslagern. Wenngleich es auch in anderen Bundesstaaten während des Jahres zu Übergriffen, Verhaftungen, Misshandlungen von Christen oder Angriffen auf Kirchen kam, konzentriert sich die Verfolgung von Christen auf die Bundesstaaten Andhra Pradesh, Chhattisgarh, Jharkhand, Karnataka, Madhya Pradesh, Maharashtra, Orissa und Uttarakhand. Außer in Orissa wurden in Andhra Pradesh zwei Christen getötet, ein Christ starb jeweils in Kerala, Madhya Pradesh und Maharashtra und je zwei Christen wurden getötet in Tamil Nadu und Uttarakhand.

Platz 26: Nigeria (Nord)
Mindestens zwölf nördliche Bundesstaaten in Nigeria haben in den vergangenen acht Jahren das islamische Recht, die Scharia, eingeführt. Seitdem kam es mehrfach zu Gewaltausbrüchen gegen Christen im Norden Nigerias, bei denen schon Tausende starben. Muslime beschuldigen in vielen Fällen Christen der Blasphemie, was zu Gewalt in den Scharia-Staaten Bauchi und Kano im Februar 2008 führte. Fünf Christen wurden getötet, über 20 verletzt und Tausende flüchteten. Mehrere Kirchen wurden bei Angriffen von Extremisten in diesen Staaten zerstört. Muslimische Leiter in Kano forderten ein landesweites Gesetz, das Blasphemie (Beleidigung des Islam) mit dem Tod bestraft. Mehr als 20 christliche Mädchen wurden 2008 in den Staaten Bauchi, Katsina, Kano, Niger und Yobe verschleppt. Viele von ihnen wurden mit dem Ziel entführt, sie durch Heirat mit einem Muslim zu islamisieren. Ende November kam es nach einer Kommunalwahl in der zentralnigerianischen Stadt Jos zu blutiger Gewalt. Polizei und Truppen töteten über 400 randalierende Muslime; Islamisten töteten über 100 Christen. Sechs Pastoren starben, 40 Kirchen wurden zerstört und 369 wurden ernsthaft verletzt. Die Spannungen wurden anscheinend aufgrund des Verdachtes von Wahlbetrug von muslimischer Seite ausgelöst.

Platz 41: Indonesien
Seit Jahren haben Experten vor einer schleichenden Islamisierung in Indonesien gewarnt. Mehr und mehr kommen Christen in Bedrängnis. Im Mai und Dezember 2008 wurden zwei überwiegend von Christen bewohnte Dörfer angegriffen, drei Christen wurden brutal ermordet und Tausende mussten fliehen. Im Juli mussten rund 1.500 Studenten der Arastamar Evangelical School of Theology (SETIA) in Kampung Pulo (Unterbezirk Pinang Ranti des Makasar-Distrikts von Jakarta) evakuiert werden, nachdem es zu einer gewalttätigen Großkundgebung hunderter Einwohner des Ortes sowie fundamentalistischer Muslim-Gruppen gekommen war. Über 30 Kirchen wurden im vergangenen Jahr geschlossen. Das sind die Hauptfaktoren für eine Verschlechterung der Religionsfreiheit in Indonesien.

Platz 43: Bangladesch
In Bangladesch wurde ein Christ im Februar getötet. Im Mai 2008 wurde die 13-jährige Tochter des Pastors der United Bethany Church (Mymensingh/Bangladesch) von mehreren muslimischen Männern entführt und mehrfach vergewaltigt. Schon Tage vor der Tat wurde das Mädchen wegen seines christlichen Glaubens von Jugendlichen aus der Nachbarschaft und seiner Schule verspottet. Der Druck auf Konvertiten aus dem Islam zum Christentum – für ehemalige Muslime und Buddhisten – wächst. Das ist der Hauptgrund für die gewachsene Christenverfolgung in Bangladesch.

Platz 50: Kasachstan
Ein neues Religionsgesetz ist in Kasachstan auf dem Vormarsch, das die Religions- und Glaubensfreiheit einschränkt. Christen sind besorgt über mögliche Beschränkungen ihrer Aktivitäten und Versammlungsorte. Kleineren religiösen Gruppen wird die Registrierung erschwert, wenn nicht sogar unmöglich gemacht. Religiöse Literatur darf nur importiert werden, wenn sie vorher von den Behörden gesichtet und genehmigt wurde. Der Staat kann die religiöse Literatur verbieten. Auch kann der Staat missionarische Aktivitäten einschränken. Die Weitergabe des christlichen Glaubens ohne die schriftliche Genehmigung einer registrierten religiösen Gesellschaft und die persönliche staatliche Registrierung als Missionar wären verboten. Auch soll es härtere Strafen für die nicht genehmigte Religionsausübung geben, Kinder dürfen nur an religiösen Veranstaltungen teilnehmen, wenn beide Elternteile zustimmen. Bereits jetzt sind lokale Behörden negativ gegen Christen eingestellt, besonders gegen solche, die nahe der Grenze zu Usbekistan und Kirgisistan leben. Die Regierung versuchte bereits, Versammlungsstätten zu schließen.

4. Verbesserungen
Verbesserungen der Platzierungen im WVI gibt es für: Bhutan, China, Turkmenistan, Aserbaidschan, Sudan (Nord), Sansibar, Kuba, Türkei und Kolumbien.
Platz 11: Bhutan
Hauptsächlich kommt die Verfolgung von Christen in Bhutan durch die eigene Familie, die Gesellschaft oder vonseiten buddhistischer Mönche, die einen starken gesellschaftlichen Einfluss haben. Die Übergriffe haben 2008 abgenommen. Das vergangene Jahr war ein Jahr der Veränderungen in Bhutan, u. a. trat eine neue Verfassung in Kraft, die mehr religiöse Freiheiten vorsieht. Im Himalaya-Königreich Bhutan ist der Mahayana-Buddhismus Staatsreligion. Offiziell existiert der christliche Glaube nicht. Christen nicht gestattet, in der Öffentlichkeit zu beten oder zu feiern. Treffen von Christen sind nur innerhalb einer Familie möglich, aber nicht kollektiv mit anderen Christen, etwa als Hausgemeinde. Einreisevisa für Priester oder kirchliche Mitarbeiter werden verweigert. Kinder von Christen werden zwar in der Schule akzeptiert, erfahren jedoch häufig Diskriminierung, wenn bekannt wird, dass sie Christen sind. Häufig werden Christen bedrängt, an buddhistischen Feiern teilzunehmen. Es ist fast unmöglich, als Christ eine Universität zu besuchen. Christliche Beamte werden ebenfalls diskriminiert. Die Einfuhr gedruckten religiösen Materials ist eingeschränkt. Im Land sind nur buddhistische Texte erlaubt. Die Gesellschaft übt einen starken Druck aus, buddhistischen Normen zu entsprechen.

Platz 12: China
China ist ein Land vieler Gegensätze. Die Situation im Jahr 2008 war angespannter als 2007. Die Grenzen wurden während der Zeit der Olympischen Spiele streng kontrolliert. Die Visa vieler ausländischer Gastarbeiter (besonders von Missionaren) wurden nicht erneuert und sie mussten das Land verlassen. Die christliche Gemeinschaft in China ist sehr verschieden, es gibt viele Unterschiede zwischen Stadt und Land. Auch im Jahr 2008 gab es Druck auf die Christen in China. Die Regierung schloss in einigen Landesteilen Hausgemeinden, verhaftete oder misshandelte Christen. Andererseits verbesserte sich auch die Situation. Anders als im Jahr 2007 wurden Open Doors keine Entführungen oder Ermordungen von Christen aufgrund ihres Glaubens gemeldet.

Platz 14: Turkmenistan
Eine geringe Verbesserung der Situation gibt es für die Christen in Turkmenistan im Vergleich zum Jahr davor. Open Doors erhielt weniger Berichte über Übergriffe auf Christen. Die Zahl der Christen, die inhaftiert und zu Gefängnis- oder Arbeitslagerstrafen verurteilt oder in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurden, war geringer als im Jahr 2007. Dennoch hat sich die Situation für Christen im Allgemeinen nicht drastisch geändert. In kleinen Städten und Dörfern müssen Gemeindeleiter wöchentlich für ein “Gespräch” auf die Polizeistation kommen. Die Verfassung Turkmenistans garantiert „Freiheit der Religion sowie Freiheit der Überzeugung und des freien Ausdrucks der Überzeugung“, doch in der Praxis werden diese Rechte beschnitten. Ethnische Turkmenen, die den Islam verlassen und Christen werden, sind Erniedrigung und psychologischem Druck durch muslimische Geistliche und Behörden ausgesetzt. Die für Gemeinden vorgeschriebene Registrierung ist ein mühevoller Prozess. Christliche Gruppen aus ethnischen Turkmenen haben kaum eine Chance, sich registrieren zu lassen. Sie gelten als Sekten. Registrierte Gemeinden haben den Behörden Bericht zu erstatten über ihr kirchliches Leben.

Platz 27: Aserbaidschan
Die Situation für Christen in Aserbaidschan ist mehr oder weniger konstant geblieben im Vergleich zum Vorjahr. Open Doors erfuhr von keiner Verurteilung zu einer Gefängnis- oder Arbeitslagerstrafe und weniger Christen wurden verhaftet. Dennoch hat sich die Situation für die Christen in Aserbaidschan nicht gänzlich positiv verändert. Es kommt weiterhin zu Hausdurchsuchungen und Benachteiligungen von Christen am Arbeitsplatz aufgrund ihres Glaubens. Die Übergriffe auf nicht registrierte Baptisten-, Pfingst- oder Adventistenkirchen haben zugenommen. Es gibt einen Unterschied zwischen Stadt und Land. In der Hauptstadt Baku kommt die Bedrängnis vonseiten der Regierung und ist nicht so heftig wie in abgelegenen, ländlichen Gebieten.

Platz 30: Sudan (Nord)
Einheimische Christen bewerten ihre Situation besser als im Vorjahr. Einer der Gründe liegt in der politischen Entwicklung. Der Sudan geht 2009 auf eine Wahl zu und die regierende National-Kongress-Partei will möglichst viele Stimmen gewinnen, was sich auch in einer lockeren Politik hinsichtlich der Beschränkungen für Christen im Norden niederschlägt. Kirchenleiter schätzen die Religionsfreiheit besser ein als im Jahr 2007. Im Jahr 2008 wurde nicht berichtet, dass Christen ermordet oder entführt wurden aufgrund ihres Glaubens; auch wurde keine Kirche angegriffen. Andererseits stehen Muslime, die Interesse am Christentum zeigen oder konvertieren, unter gesellschaftlichem Druck, zurückzukonvertieren.

Platz 31: Sansibar
Auf der Inselgruppe Sansibar wurde von mehr Freiheit für die Kirche berichtet als im Jahr 2007. Open Doors erhielt keine Berichte von Christen, die zu Gefängnisstrafen verurteilt, entführt oder misshandelt wurden aufgrund ihres Glaubens; es wurde keine Kirche angegriffen. Die Kirche generell sieht sich jedoch mehreren Schwierigkeiten ausgesetzt: bei der Registrierungspflicht, dem Erwerb von Grundstücken oder in der Schul- und Berufsausbildung. Sansibar ist ein autonomer Teil von Tansania. Während das Festland Tansanias überwiegend christlich geprägt ist und die Verfassung Religionsfreiheit vorsieht, ist die Bevölkerung der Inselgruppe zu 97 Prozent muslimisch. Der Anteil von Extremisten ist sehr hoch. Sansibar besteht aus drei Inseln: Unguja (die Hauptinsel), Tumbatu und Pemba.

Platz 33: Kuba
Es scheint, als gehöre die Zeit schlimmer religiöser Verfolgung in Kuba der Vergangenheit an. Open Doors erhielt weniger Berichte von Übergriffen oder Benachteiligung. Doch die subtile Form der „Verfolgung“ in Form von sozialer Kontrolle und Überwachung bleibt bestehen. Berichtet wird von einem Wachstum der Mitgliederzahlen in Kirchen und Gemeinden.

Platz 39: Türkei
Es gibt kaum bemerkenswerte oder strukturelle Verbesserungen der Religionsfreiheit für Christen in der Türkei. Die Vorurteile gegenüber Christen vonseiten der Gesellschaft sind hoch. Ein guter Türke ist Muslim und spricht Türkisch, so die Einstellung. Wer davon abweicht, dem werden Feindschaft gegenüber der Nation oder die Beleidigung des Türkentums (nach türkischem Recht ein Vergehen) unterstellt. Das hat Auswirkungen auf ethnische und religiöse Minderheiten in der Türkei, sie erfahren Bedrängnis. Kein Christ wurde im Berichtsjahr aufgrund seines Glaubens eingesperrt oder ermordet, was die Türkei einige Plätze auf dem WVI nach unten rücken lässt.

Kolumbien
Die Verfolgung in Kolumbien variiert. Weil Guerilla Gruppen in verschiedene Gebiete ziehen und diese unter ihre Kontrolle bringen, hängt das Ausmaß der Verfolgung stark von der Einstellung der Guerillakommandeure gegenüber der Kirche ab. Einige erlauben es Kirchen, aktiv zu sein, einige beschränken ihre Aktivitäten und andere ächten Pastoren, Gemeindeleiter oder Kirchenleiter. 2008 erfuhr Open Doors von weniger Verfolgungsfällen. Kolumbien ist daher nicht mehr unter den 50 Ländern des WVI.

5. Über Open Doors
Open Doors wurde 1955 von dem Holländer Anne van der Bijl gegründet, der als „Bruder Andrew“ oder „Der Schmuggler Gottes“ weltweit bekannt wurde. Legendär sind die Geschichten, wie er mit seinem VW-Käfer Bibeln hinter den früheren „Eisernen Vorhang“ schmuggelte. In rund 50 Ländern versorgt das überkonfessionelle Hilfswerk Christen, die aufgrund ihres Glaubens benachteiligt oder verfolgt werden, mit Bibeln und christlicher Literatur, bildet Gemeindeleiter aus, engagiert sich für Gefangene und unterstützt die Familien ermordeter Christen. In der freien Welt hält das Werk Vorträge und Veranstaltungen u. a. in Kirchen und Gemeinden, um für das Thema Christenverfolgung zu sensibilisieren und zum Gebet für die verfolgte Kirche aufzurufen. Die Arbeit von Open Doors Deutschland e.V. wird durch Spenden finanziert. Das Werk trägt das Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz.
Die Gebets- und Hilfskampagne “Gefährlicher Glaube” „Gefährlicher Glaube - Gebet und Hilfe für Christen in der islamischen Welt“ ist die bis mindestens 2011 dauernde weltweite Gebets- und Hilfskampagne von Open Doors für Christen in der islamischen Welt und besonders für Muslime, die Christen wurden. Ziel ist es, Glaubensgeschwister zu unterstützen, denen das Bekenntnis zu Jesus Christus in ihrer vom Islam geprägten Heimat zur lebensbedrohlichen Gefahr wurde. Mit weltweiten 24-Stunden-Gebeten und Hilfsprojekten sollen sie darin ermutigt werden, trotz Verfolgung oder Benachteiligung ihren Glauben zu leben, weiterzugeben und die Gemeinde Jesu zu stärken. Das Kampagnen-Symbol zeigt ein leuchtendes Kreuz auf einer Kirche hinter Stacheldraht im Schatten des islamischen Halbmondes. Seit über 20 Jahren unterstützt das überkonfessionelle, internationale Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors Christen in islamischen Ländern mit Bibeln, Schulungen, Hilfe-zur-Selbsthilfe, christlichen TV-Programmen und hilft Gefangenen sowie den Familien ermordeter Christen.
Weitere Infos und Anmeldung zum Gebet unter: www.opendoors-de.org Open Doors Deutschland Postfach 11 42 65761 Kelkheim
Telefon 06195-67670 Fax 06195-676720 E-Mail info@opendoors-de.org
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6. Kontakt
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